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Söder: „Nicht die Zeit für Lockerungen“ - Hoffnung für Schulen und Kitas und Kritik am Impftempo

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Von: Felix Graf, Martin Weidner, Martina Hunger

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. © Peter Kneffel

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Dienstag, 26. Januar, im News-Ticker:

Das Wichtigste in Kürze:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 19.50 Uhr - Söder: Hoffnung für Schulen und Kita, Kritik am Impftempo und keine überstürzten Lockerungen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat Öffnungen für Schulen und Kitas ab Mitte Februar in Aussicht gestellt. „Fakt ist, wenn keine höheren Einträge kommen, die Zahlen sinken, wenn es kein Durchlaufen von Mutationen gibt, dann gibt es auch eine Aufhellung im Februar“, sagte der CSU-Chef am Dienstag nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München.

Für die Regierung in Bayern hätten in dem Fall Schulen und Kitas Priorität, „weil es für die Schüler ganz wichtig ist, doch wieder einen geregelten und vernünftigen Unterrichtsmodus auf den Weg zu bringen“, sagte Söder. Er kündigte daher für Anfang Februar einen bayerischen Schulgipfel mit Eltern, Lehrern, Schülern und Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) an. Dabei soll auch über ein Corona-Testkonzept für Lehrer und Schüler gesprochen werden.

Söder warnte aber davor, aufgrund aktuell guter Tendenzen bei den Corona-Zahlen zu früh nachzulassen und Lockdown-Lockerungen zu überstürzen. „Es ist nicht die Zeit für Lockerungen“, so der 54-Jährige. Auch in anderen Ländern zeige sich, dass gerade die „letzten Meter“ im Kampf gegen hohe Infektionszahlen schwierig und anstrengend seien. Es gelte daher der Rat, „das Wasser zu halten, anstatt den Mund wässrig zu machen“.

Die Strategie sei komplett richtig, die Maßnahmen wirkten, sagte Söder mit Blick auf die deutlich gesunkene Zahl bayerischer Landkreise und Städte, die noch über den kritischem Wert an Neuinfektionen lägen. Söder mahnte aber, es gebe keinen Anlass zur Entwarnung, man sei noch zu weit vom Zielwert bei den Zahlen entfernt. Niemand wolle einen „Jo-Jo-Effekt“. „Was macht es für einen Sinn, ein Geschäft für drei Wochen zu öffnen, wenn man es dann wieder schleißen muss?“ Ein schnelles Hin und Her hätte auch fatale Folgen für die Akzeptanz der Bevölkerung, warnte der Regierungschef.

Auch den schleppenden Verlauf der Corona-Impfungen in Deutschland kritisierte Söder. Zur Beschleunigung sprach er sich für ein Exportverbot in andere Regionen der Erde aus. „Ich bin der Meinung, Impfstoff, der in Europa produziert wird, sollte jetzt auch in Europa verwendet werden“, sagte Söder. Hier müsse auch die Frage geklärt werden, was im Fall der Nichterfüllung der Lieferverträge geschehe .Er appellierte an Bund und EU, zu klären, dass die Impfstofflieferungen besser würden.

Update, 18.54 Uhr - Über 1.200 Kontrollen in München - 33 Verstöße

Im Zeitraum von Montag, 6 Uhr, bis Dienstag, 6 Uhr, gab es eine Vielzahl von Kontrollen und Einsätzen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München (sowohl Stadt- und Landkreis München), um die Einhaltung der aktuellen Infektionsschutzregelung zu überprüfen.

Über 1.200 Kontrollen wurden in diesem Zeitraum durchgeführt. Dabei wurden 33 Verstöße angezeigt. In 10 Fällen ging es um die Ausgangssperre.

Am Montag, gegen 23.35 Uhr, meldete ein Anwohner eine laute Party in einer Privatwohnung in der Riegerhofstraße in Laim. Vier Streifen der Polizeiinspektion 41 (Laim) fuhren zu der Örtlichkeit und trafen dort auf sechs Personen (22-52 Jahre, alle mit Wohnsitzen in München), die sich in einer dortigen Wohnung befanden und aus verschiedenen Haushalten stammten. Sie feierten und die Party wurde von den Beamten beendet.

Die Anwesenden wurden wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt und die sich dort nicht berechtigt aufhaltenden Personen mussten die Wohnung

Update, 18 Uhr - Südafrikanischen Variante des Corona-Virus erreich Region

Bei einem Mann aus dem Raum Rosenheim ist die Südafrikanische Variante des Corona-Virus nachgewiesen worden. Das Rosenheimer Gesundheitsamt hatte eine Probe an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit geschickt. Wie das Landratsamt Rosenheim berichtet, hatte sich der Reiserückkehrer während seines Aufenthalts in Südafrika mit der Mutation des Corona-Virus infiziert.

+++ Die Pressemeldung des Landratsamtes könnt Ihr hier lesen +++

Update, 17 Uhr - Corona-Mutation: Klinik Bayreuth schickt knapp 3000 Menschen in Quarantäne

Wegen des Verdachts des Ausbruchs einer hochansteckenden Corona-Mutation hat das Klinikum Bayreuth seine Häuser vorerst geschlossen. Patienten werden nur noch in absoluten Notfällen aufgenommen, wie das Klinikum am Dienstag mitteilte. Alle geplanten Eingriffe sollen abgesagt und Patienten erst nach zwei negativen Testergebnissen entlassen werden. „Aktuell ist die Lage in dem Bayreuther Großkrankenhaus angespannt, aber unter Kontrolle“, betonte das Klinikum.

Die Mutation B.1.1.7 aus England wurde in Bayreuth erstmals bei einer Person nachgewiesen, die von einer Reise zurückgekehrt war. Das Klinikum ließ nach eigenen Angaben daraufhin 30 Proben untersuchen - in elf Fällen besteht nun tatsächlich der Verdacht einer Mutation, bei zwei Proben ist es noch fraglich. Mit dem abschließenden Ergebnis rechnet das Klinikum aber erst in knapp zwei Wochen.

Momentan seien 99 der mehr als 3300 Mitarbeitenden des Klinikums positiv auf Corona getestet. Eine Reihentestung am Wochenende von über 2800 Angestellten habe 18 Fälle ergeben. „Sie alle sind in Quarantäne und nicht im Dienst“, hieß es weiter. Aber auch alle anderen Mitarbeitenden des Klinikum dürfen nur noch ohne öffentliche Verkehrsmittel zur Arbeit kommen und befinden sich ansonsten in Quarantäne.

Das Virus sei im Klinikum auf mehreren Stationen ausgebrochen. Nach und nach sollen alle Patienten auf das Coronavirus getestet werden. Stand Dienstag wurden laut Klinikum 80 Covid-19-Patienten behandelt, davon elf intensiv.

Die Mutation B.1.1.7 sei im Krankheitsverlauf nicht gefährlicher, wohl aber deutlich ansteckender, teilte das Klinikum mit. Je nach Studie soll die Ansteckungsgefahr um 50 bis 70 Prozent höher liegen.

Update, 16.15 Uhr - 19 Neuinfektionen und drei Todesfälle im Kreis Traunstein

Im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Gesundheitsamtes Traunstein liegen derzeit 1193 aktive COVID-19-Fälle vor. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 137,0. Seit der letzten Pressemitteilung am 25. Januar sind beim Staatlichen Gesundheitsamt 19 Neuinfektionen eingegangen. Es liegen insgesamt 6749 bestätigte Fälle vor, die seit Beginn der Pandemie positiv getestet wurden. Als genesen gelten mindestens 5379 Personen (61 Personen mehr seit der Meldung vom 25. Januar).

Beim Gesundheitsamt Traunstein sind seit der letzten Pressemitteilung drei Todesmeldungen eingegangen. Bei den Verstorbenen handelt es sich um eine 81-jährige Frau und zwei Männer (74 Jahre und 86 Jahre) alt.

Damit liegen im Landkreis Traunstein insgesamt 177 Todesfälle in Zusammenhang mit COVID-19-Erkrankungen vor. Derzeit werden in den Kliniken im Landkreis Traunstein 54 COVID-19-Patienten behandelt, davon 41 auf der Normalstation und 13 auf der Intensivstation.

Update, 15.43 Uhr - 50 Tage zweiter bayernweiter Katastophenfall in BGL - Landrat Kern mit Zwischenfazit

Am 9. Dezember 2020 wurde der zweite bayernweite KatastrophenfallCorona-Pandemie“ durch Innenminister Joachim Herrmann festgestellt. Nach dem ersten Katastrophenfall, der vom 16. März bis zum 16. Juni 2020 insgesamt 92 Tage andauerte, läuft auch der aktuelle Katastrophenfall bereits seit 50 Tagen. Für Landrat Bernhard Kern der Zeitpunkt für ein erstes Zwischenfazit.

+++ BGLand24.de hat dazu einen Extra-Beitrag verfasst +++

Update, 15.01 Uhr - Verwaltungsrichter kippen 15-Kilometer-Regel vorläufig

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die 15-Kilometer-Regel für Bewohner von sogenannten Corona-Hotspots vorläufig außer Vollzug gesetzt. Das Gericht gab damit am Dienstag einem Eilantrag aus Passau statt. Die Befugnis der von hohen Infektionszahlen betroffenen Kommunen, eine Einreisesperre für touristische Tagesausflüge anzuordnen, bleibt aber dem Beschluss zufolge bestehen. Zugleich bestätigten die Richter die bayernweite FFP2-Maskenpflicht vorläufig. Die Menschen in Bayern müssen damit in Bussen und Bahnen sowie in Geschäften weiter FFP2-Masken tragen.

Seit 11. Januar waren laut der Corona-Verordnung des Freistaats Ausflüge nur noch in einem Umkreis von höchstens 15 Kilometern um den Wohnort erlaubt, wenn das Robert Koch-Institut (RKI) im betreffenden Landkreis oder in der kreisfreien Stadt mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche meldet. Unter anderem hatten drei SPD-Landtagsabgeordnete, darunter der Fraktionsvorsitzende Horst Arnold, gegen die Regelung Eilanträge eingereicht.

Das höchste bayerische Verwaltungsgericht argumentierte nun, dass das Ausflugsverbot aller Voraussicht nach gegen den Grundsatz der Normenklarheit verstoße. Für die Betroffenen sei der räumliche Geltungsbereich des Verbots touristischer Tagesausflüge über einen Umkreis von 15 Kilometern um die Wohnortgemeinde hinaus nicht hinreichend erkennbar. Die textliche Festlegung eines 15-Kilometer-Umkreises sei nicht deutlich und anschaulich genug. Auf die Frage der Verhältnismäßigkeit kam es somit in dem Eilverfahren nicht mehr an. Die Entscheidung des Senats gilt bis zu einer Entscheidung in der Hauptsache.

Zugleich wies der für das Infektionsschutzrecht zuständige 20. Senat einen Eilantrag einer Privatperson aus dem Regierungsbezirk Schwaben gegen die FFP2-Masken-Pflicht zurück.

Update, 14.50 Uhr - Acht weitere Neuinfektionen und ein Todesfall in BGL

Das Gesundheitsamt im Landratsamt Berchtesgadener Land informiert, dass es seit gestern acht weitere bestätigte COVID-19-Fälle im Landkreis gibt. Die Gesamtzahl der seit März 2020 registrierten COVID-19-Fälle im Landkreis Berchtesgadener Land steigt somit auf 3.735 (Meldestand RKI: 26. Januar, 0 Uhr). Nach derzeitigem Meldungsstand liegt der 7-Tage-Inzidenz-Wert für das Berchtesgadener Land laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei 212,4 (Stand: 26. Januar, 0 Uhr).

Seit der letzten Meldung wurde dem Gesundheitsamt ein weiterer Corona-Todesfall gemeldet. Dabei handelt es sich um einen 82-jährigen Mann. Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung Verstorbenen erhöht sich somit auf 83.

In den Kliniken im Berchtesgadener Land werden derzeit 51 COVID-19-Patienten stationär behandelt. Davon werden sechs Patienten intensivmedizinisch betreut. Hinweis: Einige dieser Patienten haben ihren Wohnsitz nicht im Berchtesgadener Land und gehören somit auch nicht zu der Gesamtgruppe der insgesamt bestätigten BGL-COVID-19-Fälle.

Update, 14.19 Uhr - Medienbericht: Merkel wegen Virus-Mutation für knallharten Reise-Stillstand

Die Angst vor der Verbreitung von Corona-Mutationen treibt die Bundesregierung weiter um. Laut Bild.de soll Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Innenminister Horst Seehofer (CSU) gebeten haben, Möglichkeiten vorzulegen, wie Einreisen nach Deutschland weiter eingeschränkt werden können.

Ein besonderes Augenmerk legt die Regierung demnach auf den Flugverkehr. Nach BILD-Informationen habe Merkel in einer Schalte der Landesfraktionschefs der CDU gesagt: „„Ich habe immer wieder gefragt: Warum können wir Reisen nicht verbieten?“

Innenminister Horst Seehofer gab dem Springer-Blatt zu Protokoll, man müsse drastischere Maßnahmen prüfen, unter anderem „deutlich schärfere Grenzkontrollen, besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu null, so wie Israel das derzeit auch macht.

Die PK im Livestream

Update, 13.25 Uhr - „Könnten wesentlich mehr impfen, wenn mehr Impfstoff da wäre!“

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) betonte, dass es jetzt besonders wichtig sei, die Ausbreitung der neuen Virus-Variante so konsequent wie möglich zu verhindern. Zum Thema Impfen hieß es, dass in Bayern bislang 351.000 Menschen geimpft worden seien, darunter auch 81.000 Zweit-Impfungen.

Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen. „Wir könnten wesentlich mehr impfen, wenn wir mehr Impfstoff zur Verfügung hätten“, sagte Holetschek. Man verspiele Vertrauen bei der Bevölkerung, wenn die Lieferketten - wie derzeit - nicht funktionieren. Das System und die Verteilung müsse dringend verbessert werden, stellte der Minister klar.

Update, 13.22 Uhr - Kita-Gebühren sollen vollständig erstattet werden

Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) stellte in Sachen Kita-Gebühren klar, dass sich Freistaat und Kommunen darauf geeinigt hätten, dass alle Eltern, die die Kita-Betreuung während des Lockdowns weniger als fünf Tage im Monat in Anspruch genommen haben, die Eltern-Beiträge vollständig erlassen bzw. erstattet werden. Die Kosten dafür übernehmen zu 30 Prozent die Kommunen und zu 70 Prozent der Freistaat.

„Ich bin mir bewusst, dass das für alle keine einfache Zeit ist. (…) Die Erfahrungen der letzten Wochen haben gezeigt, dass die Eltern sehr verantwortungsvoll mit der Not-Betreuung umgegangen sind“, sagte Trautner, die weiter an Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme appellierte. Besonders wichtig sei es deswegen gewesen, entsprechende Planungssicherheit für Familien für die nächsten Wochen zu gewährleisten.

Update, 13.17 Uhr - Söder: „Impfen entwickelt sich zunehmend zu echtem Problem!“

Zum Thema Impfen erklärte der Ministerpräsident, dass 86 Prozent der Alten- und Pflegeheim-Bewohner in Bayern inzwischen die Erstimpfung erhalten hätten. „Das Impfen entwickelt sich in Bayern allerdings zunehmend zu einem echten Problem“, räumte Söder im Hinblick auf fehlende Impfstoff-Kapazitäten ein. „Es führt zu Verdruss, wenn andernorts die Enkel geimpft werden, während in Deutschland die Großeltern noch auf die Impfung warten“, schimpfte der Ministerpräsident und appellierte hier noch einmal an Bund und EU für klare Regelungen.

Nächste Woche soll es dann einen runden Tisch der Politik mit Experten geben, um über die medizinischen, wirtschaftlichen und psychologischen/sozialen Langzeit-Folgen in Sachen Corona zu sprechen. Abschließend stellte Söder klar: „Wir sind auf einem guten Weg. Wir dürfen nichts überstürzen. (…) Es sind alle Perspektiven für die nächsten Wochen da, wenn wir konzentriert weiterarbeiten. Aber es ist noch nicht vorbei!“

Update, 13.10 Uhr - Söder über Mutation: „Die Alarmlampen sind an!“

Sorgen macht den Politikern jedoch die neue, gefährliche Virus-Mutation. Deswegen sei es unter anderem wichtig, Sequenz-Untersuchungen voranzubringen, um neue Mutationen frühzeitig erkennen zu können. „Die Alarmlampen sind an. Es gibt keinen Anlass zur Panik, aber zu hoher Sorgfalt“, mahnte Söder in diesem Zusammenhang.

Sollten sich die Zahlen weiter wie zuletzt entwickeln, gab Söder vorsichtigen Anlass zur Hoffnung auf Lockerungen. In diesem Fall hätten Schulen und Kitas dann oberste Priorität, betonte der Ministerpräsident. Dazu soll es aber Anfang Februar zunächst aber noch ein umfangreiches Schulgespräch geben. Freistaat und Kommunen haben sich darüber hinaus über die Erstattung der Kita-Gebühren während des Lockdowns geeinigt. Diese werden vollumfänglich erstattet - für Januar rückwirkend und für Februar vorausschauend.

Update, 13.05 Uhr - Söder: „Wir sind mitten in einer erfolgreichen Therapie“

Am Vormittag hat die bayerische Staatsregierung erneut über das weitere Vorgehen des Freistaats im Kampf gegen die Corona-Pandemie beraten. Im Mittelpunkt der Kabinettssitzung standen die neue, gefährliche Virus-Mutation und die Erstattung der Kita-Gebühren während des Lockdowns. „Wir können im Moment eine positive Tendenz in Sachen Corona-Zahlen vermelden. Die Zahlen gehen Stück für Stück zurück“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zu Beginn der Pressekonferenz am Mittag.

„Die Maßnahmen wirken. Wir sind mitten in einer erfolgreichen Therapie. (…) Allerdings gibt es noch keinen Anlass zur Entwarnung“, so Söder weiter, der klar stellte, dass die Inzidenz erst auf einen Wert von 50 sinken müsse, ehe größere Lockerungen erfolgen könnten. Ansonsten sei die Nachverfolgbarkeit von Infektionsketten durch die Gesundheitsämter nicht gewährleistet. „Wir brauchen eine klare Linie. Das bisherige Vorgehen hat sich bewährt“, so Söder, der betonte, dass man den Weg jetzt „klug und konsequent“ gemeinsam weitergehen müsse. Deswegen bleibe mindestens bis Mitte Februar alles beim Alten, hieß es.

Update, 12.19 Uhr - Söder-PK um 13 Uhr: Kabinett berät über Folgen der Corona-Pandemie

Das bayerische Kabinett berät seit 10 Uhr wie jede Woche über die Corona-Krise - wie üblich per Video. Diesmal sollen auch mehrere Experten zugeschaltet werden, darunter der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner. Im Zentrum steht derzeit unter anderem die Sorge vor einer Ausbreitung der britischen Mutation des Coronavirus, die inzwischen als deutlich ansteckender gilt. Zum Online-Kabinett zugeschaltet werden die drei renommierten Münchner Wissenschaftler Clemens Wendtner vom Klinikum Schwabing sowie Michael Hölscher und Oliver Keppler von der Ludwigs-Maximilians Universität. Die Mediziner sollen den Ministern ihre Einschätzung zu den Corona-Mutationen darlegen, also den Mutationen aus Großbritannien und Südafrika, die in den letzten Tagen für Schlagzeilen sorgten. 

Über die Ergebnisse der Beratungen wollen Ministerpräsident Markus Söder, Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Sozialministerin Carolina Trautner (alle CSU) informieren. Möglicherweise könnte dabei auch die Erstattung von Kita-Gebühren thematisiert werden, wenn Eltern ihre Kinder wegen des Corona-Lockdowns nicht betreuen lassen.

Update, 11.28 Uhr - Fünf Landkreise in Bayern über Inzidenzwert von 200

Die bayerischen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 760 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem gab es 102 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden, wie das RKI am Dienstag bekannt gab. Fünf Landkreise im Freistaat lagen über dem Inzidenzwert von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Bayerischer Spitzenreiter war der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge mit einer Inzidenz von 294,5, gefolgt von den Landkreisen Tischenreuth und Passau. Am Montag hatten sieben Landkreise und Städte die 200er-Marke überschritten. In Bayern sind seit Beginn der Pandemie 391.863 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 und 9773 Corona-Tote gemeldet worden.

Für Kommunen mit einem Inzidenzwert über 200 gilt die 15-Kilometer-Regel. Danach dürfen deren Bewohner Ausflüge nur noch in einem Umkreis von höchstens 15 Kilometern unternehmen. Sie tritt automatisch erstmals in Kraft, sobald das RKI in kreisfreien Städten oder Landkreisen mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche meldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz für ganz Bayern lag laut RKI bei 104, eine Woche zuvor lag sie noch bei 136,1. Bundesweit registrierte die Behörde eine Inzidenz von 107,6 (Stand: 26.1., 0 Uhr).

Update, 10.51 Uhr - Landkreis Mühldorf meldet 255 aktive Corona-Fälle

Im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Mühldorf a. Inn gibt es seit der letzten Statusmeldung vom Montag, 25. Januar acht neue bestätigte Corona-Fälle (Stand: 26. Januar 2021, 0 Uhr). Das Gesundheitsamt ermittelt derzeit die Kontaktpersonen und leitet die notwendigen Maßnahmen ein.
Derzeit gibt es im Landkreis Mühldorf a. Inn 255 aktive FälleDie 7-Tage-Inzidenz liegt zum Stichzeitpunkt laut RKI (Stand: 26. Januar 2021, 0 Uhr) bei 166,6.

Update, 10.03 Uhr - Allgäuer Liftbetreiber will trotz Verbots in Bayern öffnen

Ein Skilift-Betreiber im bayerischen Allgäu hat genug: Während im angrenzenden Baden-Württemberg Lifte stundenweise vermietet werden, ist er zum Stillstand angehalten. Er hält das für Unrecht und möchte seinen Lift wieder starten. Er habe ein Rechtsgutachten erstellen lassen, das zum Schluss komme, dass man ihm den Liftbetrieb nicht verbieten dürfe, sagt Rudi Holzberger, Betreiber des Skilifts Gohrersberg im Kreuzthal (Landkreis Oberallgäu). Das Gutachten hat er demnach ans bayerische Gesundheitsministerium geschickt, das bislang ein Verbot für Skilifte ausgegeben hat.

Die Details des Falls lest Ihr in einem Extra-Artikel auf rosenheim24.de.

Update, 8.59 Uhr - Landkreis Altötting meldet vier neue Fälle

Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich jetzt vier neue Corona-Fälle gemeldet. Damit stieg die Zahl der Infizierten seit Pandemie-Ausbruch in Stadt und Landkreis Altötting auf insgesamt 3447 Personen (Stand: 25. Januar, 16 Uhr). Aktuell gibt es im Landkreis 203 aktive Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Altötting lag zum o.g. Zeitpunkt nach Angaben des Landratsamtes bei 103,1.

Update, 8.23 Uhr - RKI meldet zwei weitere Todesfälle in der Region

Entwicklung der Corona-Inzidenzen in der Region (Stand 26. Januar).
Entwicklung der Corona-Inzidenzen in der Region (Stand 26. Januar). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die 7-Tage-Inzidenzen bzw. Corona-Fallzahlen haben sich in den Landkreisen und Städten der Region im Vergleich zum Vortag unterschiedlich entwickeltGesunken sind die Inzidenzen in den Kreisen Altötting (von 128,2 auf 103,1), Mühldorf (von 172,6 auf 166,6), Landkreis Rosenheim (von 118,2 auf 110,6) und der Stadt Rosenheim (von 129,0 auf 122,7). Gestiegen sind die Inzidenzen dagegen im Landkreis Berchtesgadener Land (von 209,6 auf 212,4) und dem Kreis Traunstein (von 135,9 auf 137,0).

In der Region wurde laut RKI zwei weitere Todesfälle gemeldet. Je eine Person verstarb in den Kreisen Rosenheim und Berchtesgadener Land. Nähere Angaben zu Alter und/oder Wohnort der Verstorbenen gab es bislang nicht.

Update, 7.11 Uhr - Kabinett berät mit Experten über Corona-Mutation - PK um 13 Uhr

Das bayerische Kabinett berät am Dienstag (10 Uhr) wie jede Woche über die Corona-Krise - wie üblich per Video. Diesmal sollen auch mehrere Experten zugeschaltet werden, darunter der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner. Im Zentrum steht derzeit unter anderem die Sorge vor einer Ausbreitung der britischen Mutation des Coronavirus, die inzwischen als deutlich ansteckender gilt.

Über die Ergebnisse der Beratungen wollen Ministerpräsident Markus Söder, Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Sozialministerin Carolina Trautner (alle CSU) um 13 Uhr in einer Pressekonferenz informieren. Möglicherweise könnte dabei auch die Erstattung von Kita-Gebühren thematisiert werden, wenn Eltern ihre Kinder wegen des Corona-Lockdowns nicht betreuen lassen.

rosenheim24.de berichtet wie gewohnt live von der PK um 13 Uhr.

6408 Corona-Neuinfektionen und 903 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 6408 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 903 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Dienstagmorgen bekannt gab. Vergangenen Dienstag hatte das RKI 11.369 Neuinfektionen und 989 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Allerdings enthielten die beiden Werte Nachmeldungen aus Rheinland-Pfalz.

Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Dienstagmorgen bei 107,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.148.077 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 26.01., 0 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 52.990. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.844.000 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 0,95 (Vortag 1,01). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

mh/mw/dpa

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