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Impfzentrum im Neuöttinger Kreishallenbad fertig eingerichtet

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Von: Peter Becker

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Das Corona-Impfzentrum ist im Beckenbereich des Neuöttinger Hallenbades zu finden. Das Testzentrum ist weiterhin über den normalen Eingang zu erreichen.
Das Corona-Impfzentrum ist im Beckenbereich des Neuöttinger Hallenbades zu finden. Das Testzentrum ist weiterhin über den normalen Eingang zu erreichen. © pbj

Altötting - Die Räumlichkeit des Corona-Impfzentrums im Neuöttinger Kreishallenbad ist vorbereitet, täglich bis zu 400 Personen zu impfen. Nach derzeitigem Stand der Dinge werden die ersten 100 Impfdosen am Montag nach den Weihnachtsfeiertagen verfügbar sein. Mit der vollen Auslastung des Impfzentrums rechnet die leitende Medizinerin Dr. Kathrin Mitterpleininger aber frühestens Mitte Januar.

Der erste in Europa freigegebene Corona-Impfstoff der Firma Biontech-Pfizer ist noch rar. Das bestätigte der Pressesprecher Markus Huber vom Altöttinger Landratsamt zusammen mit Dr. Kathrin Mitterpleiniger am Mittwoch gegenüber innsalzach24.de. „Da ändert sich auch unsere Informationslage täglich“, bedauerte die leitende Ärztin im nun fertig eingerichteten Impfzentrum des Landkreises Altötting. War man noch in der letzten Woche davon ausgegangen, dass möglicherweise schon eine erste Tranche von rund 1000 Impfdosen noch vor Weihnachten zur Verfügung stehen könnte, heißt es nun, dass die ersten 100 Freiwilligen aus dem Landkreis voraussichtlich ab kommendem Montag mit dem knappen Impfstoff versorgt werden könnten. „Für bayernweite die Verteilung der tiefgefrorenen Impfdosen ist die Apotheke im Krankenhaus Rechts der Isar in München zuständig“, sagte Markus Huber.

Im Impfzentrum ist man aber in Neuötting schon jetzt fertig vorbereitet: sogar an einen kleinen Christbaum am Eingang haben die Mitarbeiter der temporären Einrichtung gedacht. „Wir sammeln jetzt schon mal Daten von Impfwilligen, damit wir diese dann entsprechend der Priorisierung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kontaktieren können“, erklärt Dr. Mitterpleininger. Da diese Prioritätenliste an erster Stelle die Bewohner und das Personal von Alten- und Pflegeheimen nennt, gibt es auch im Landkreis Altötting mehrere mobile Impfteams, die vom Impfzentrum ausgehend auch die Notaufnahme des Krankenhauses sowie das dort mit Coronapatienten beschäftigte Personal versorgen wird. Insgesamt habe sich in Altötting im Unterschied zu anderen Landkreisen ein Team von „30-40 niedergelassenen Ärzten“ der Sache angenommen, so die Ärztin. Im Impfzentrum selbst sollen „immer mindestens zwei Mediziner anwesend sein“, welche Patienten aufklären und informieren, bevor dann medizinisches Fachpersonal die Impfung in den acht dafür eingerichteten Kabinen vornimmt.

Bei der Ankunft steht im Neuöttinger Hallenbad für die Impfwilligen aber erst einmal ein Spender für Desinfektionsmittel bereit. Dort wird dann auch gleich die Temperatur gemessen, um herauszufinden, ob der Ankömmling akut krank ist, denn dann wäre eine Impfung nicht sinnvoll. „Die Impfung ist sowieso eine Belastung für das Immunsystem“, erklärt Dr. Katrin Mitterpleininger, „Schmerzen an der Einstichstelle, Glieder- und Muskelschmerzen und leichtes Fieber nach der zweiten Impfung treten schon öfter auf“. Um den noch seltenen Impfstoff darüber hinaus für die priorisierten Menschen aufzusparen, sollen diejenigen, die bereits eine COVID-19 Infektion hinter sich gebracht haben, ebenfalls vorerst nicht geimpft werden: sie haben bereits durch ihre Erkrankung eine Immunität gegen das Virus erworben.

In der Folge stehen vier Empfangsschalter bereit, um die zu Impfenden in Empfang zu nehmen. Diese sollen sich durch Personalausweis und Krankenkarte identifizieren. Idealerweise haben sie auch ihren Impfpass und eine bereits ausgefüllte Impfinformation mit dabei, damit es zügiger vorangehen kann. Anmelden können sich Interessierte über 80 Jahren bereits jetzt unter der Email-Adresse voranmeldung.impfen@lra-aoe.de. Wer dort Name, Vorname, Adresse, Geburtsdatum und Telefonnummer hinterlässt, bekommt dann zur gegebenen Zeit vom Impfzentrum einen Impftermin und weitere Informationen. „Das einfachste wäre es, wenn technikaffinere Personen ihre älteren Angehörigen auf diese Weise anmelden“, führt Markus Huber weiter aus. Diejenigen, denen diese Möglichkeit zur Kontaktaufnahme nicht möglich ist, können sich unter 08671/502-626 an das Bürgertelefon des Landkreises wenden.

Für den Fall, dass es trotz Arztgespräch und der eigenverantwortlichen Berücksichtigung der Impfhinweise nach der Impfung zu starken Nebenwirkungen käme, sind im Impfzentrum auch zwei notfallmedizinisch eingerichtete Räume vorhanden. Um solche Komplikationen auszuschließen, sollen die Geimpften in einem Wartebereich im hinteren Teil des Kreishallenbades noch rund 15 Minuten abwarten. Dr. Kathrin Mitterpleininger geht davon aus, dass das Altöttinger Impfzentrum in Abhängigkeit der Verfügbarkeit des Impfstoffs voraussichtlich erst Mitte Januar die volle Auslastung von 400 Impfungen pro Tag erreichen wird. Sobald der Impfstoff in größerer Menge vorhanden ist und falls beispielsweise der alternative mRNA-Wirkstoff der Firma Moderna, der vor Kurzem erst in den USA die Freigabe erhielt, auch hierzulande verfügbar ist, könnten dann täglich noch weit mehr Menschen geimpft werden. „Damit wir die Impf- respektive Durchseuchungsquote von 70% erreichen, werden früher oder später auch Hausärzte impfen müssen“, so Dr. Kathrin Mitterpleiniger.

pbj

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