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„Todesstrecke“ B12: Hat sie der A94-Neubau entschärft?

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Von: Heinz Seutter

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Immer wieder ereigneten sich besonders viele schwere Unfälle auf der B12 im Landkreis Mühldorf. 
Immer wieder ereigneten sich besonders viele schwere Unfälle auf der B12 im Landkreis Mühldorf.  © Polizeiinspektion Mühldorf am Inn/gbf/aj (Montage) 

Landkreis Mühldorf am Inn - Lange war die B12 wegen hoher Unfallzahlen als regelrechte „Todesstrecke" berüchtigt. Wir haben uns erkundigt, ob die Eröffnung des A94-Neubauabschnitt wie erhofft Linderung brachte.

„Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Verkehrsunfälle durch die Eröffnung des Autobahn-Neubauabschnitts weniger wurden. Insbesondere die Zahl der Getöteten und Verletzten ist erfreulicherweise gesunken", so Hans-Jürgen Zehentbauer, Polizeihauptkommissar bei der Polizeiinspektion Mühldorf am Inn gegenüber innsalzach24.de. Hoffnungen im Vorfeld der Verkehrsfreigabe, dass diese Entwicklung kommen würde, scheinen sich also erfüllt zu haben.

B12 „gefühlte Todesstrecke“ - Hoffnungen lagen auf Eröffnung von A94-Neubauabschnitt

In der Vergangenheit kam es auf der Bundesstraße B12, die sich auf einer Länge von 30 Kilometern quer durch den Mühldorfer Landkreis zieht, zu besonders vielen Unfällen. Im Januar 2019 recherchierten wir zu der Frage, woran das lag und ob die Eröffnung des A94-Neubauabschnitts Linderung bringen könnte.

Damals waren sich die Autobahndirektion Süd als auch die Mühldorfer Polizei darin einig, dass es für die hohen Unfallzahlen auf der B12 zwei wesentliche Gründe gäbe:

Die Hoffnungen beider Stellen lag auf der Eröffnung des A94-Neubauabschnitts Ende 2019. „Damit sollten sich die Unfälle auf der B12 reduzieren, denn die Wahrscheinlichkeit, auf einer Autobahn zu sterben, ist drei Mal geringer als auf Land- oder Bundesstraßen“, so Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahndirektion Südbayern damals. Dem stimmte auch  Polizeihauptkommissar Karl-Heinz Stock von der Mühldorfer Inspektion zu. „Durch die Eröffnung und den resultierenden Rückgang des Verkehrs, vor allem auch des Schwerlastverkehrs, erwarten wir einen deutlichen Rückgang der Unfallzahlen auf dem Abschnitt der B12 im Landkreis Mühldorf.“ 

Auf 30 Kilometern Länge zieht sich die B12 durch den Landkreis Mühldorf (rote Linie). 
Auf 30 Kilometern Länge zieht sich die B12 durch den Landkreis Mühldorf (rote Linie)  © Polizeiinspektion Mühldorf am Inn 

Wie stark der Verkehr zurückgegangen ist, dazu kann man allerdings noch nichts definitives sagen, erklärt Ursula Lampe, Pressesprecherin des Staatlichen Bauamts Rosenheim gegenüber unserer Redaktion. „Die offiziellen Straßenverkehrszählungen, vor allem die manuellen, konnten in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht abgeschlossen werden. Sie wurden daher auf 2021 verschoben.“

Unfallzahlen seit Eröffnung von Neubau-Abschnitt zurückgegangen

Bei den Unfallzahlen lässt sich jedoch eine Entwicklung zum Besseren absehen, wie Polizeihauptkommissar Zehentbauer ausführt:

„Im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor, als die Autobahn noch nicht durchgehend befahrbar war, vom 01. Oktober 2019 bis Anfang September 2019 waren die Zahlen wesentlich höher", so Zehentbauer weiter.

39 Unfälle auf A94 seit September

„Auf der A94 ereigneten sich seit der Éröffnung des Neubauabschnitts seit Eröffnung des Neubauabschnitts im Bereich Ausfahrt Heldenstein bis Ausfahrt Dorfen in beide Richtungen im Zuständigkeitsbereich der Autobahnpolizeistation Mühldorf am Inn 39 Verkehrsunfälle“, so Zehentbauer weiter. „Hierzu darf angemerkt werden, dass die Autobahnpolizei Mühldorf bis zur Autobahnausfahrt Dorfen im Landkreis Erding in beiden Fahrtrichtungen zuständig ist und demnach Unfälle im Landkreis Erding mit einfließen.“

Unter den 39 Verkehrsunfällen befinden sich 14 Kleinunfälle. Bei 9 Verkehrsunfällen wurden Personen verletzt, drei Schwerverletzte und 7 Leichtverletzte waren zu beklagen. Bei 16 Verkehrsunfällen entstand Sachschaden.

hs

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