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Geheim-Test auf der IAA Mobility: So fährt sich das Skoda Enyaq iV Coupé

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Von: Rudolf Bögel

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Skoda Enyaq iV Coupé getarnt
Volle Power voraus. Ähnlich wie der herkömmliche Enyaq bietet das Coupé bis zu 265 PS Leistung. © PETR HOMOLKA / Skoda

Voll beklebt mit Tarnfolie dürfen wir das brandneue Skoda Enyaq iV Coupé vorab testen. Der Elektro-SUV kommt im Dezember auf den Markt.

Buchstabensalat auf Blech: Und davon eine ganze Menge. Dass das Vehikel, was vor uns steht ein Auto ist, kann man nur erahnen. Gut, es hat vier Reifen, eine Front- und eine Heckscheibe, aber schon die Seitenspiegel verschwinden wieder im Buchstabensalat. Natürlich ist das Absicht. Soll ja keiner erkennen, dass wir mit einem Auto unterwegs sind, das man in seiner ganzen Pracht erst Ende des Jahres bestaunen soll. Bis es soweit ist, müssen die Fahrzeuge mit Tarnung unterwegs sein. Selbst in München fällt man mit der Buchstabensuppe auf vier Rädern auf, sogar während der IAA Mobility*. Der ein oder andere Passant wundert sich kopfschüttelnd. Vielleicht auch wegen des Kennzeichens: Erst ein F, dann weiße Klebefolie, dann die Zahlen 6002. Sieht ja aus wie selbst gebastelt. Lesen Sie hier weitere Fahrberichte.

Skoda Enyaq iV – schon über 70.000 Vorbestellungen 

Apropos Basteln: Bei dem Auto handelt es sich um ein so genanntes Vorserienmodell. An Bord ist schon alles, was es später auch für Otto Normalfahrer zu kaufen gibt. Allerdings wird die Technik noch letzten Tests unterzogen. Nicht im Labor oder auf den Simulatoren, sondern auf echten Straßen. Ausnahmsweise dürfen wir in so einem Vorserienmodell unterwegs sein. Es handelt sich um das Skoda Einyaq iV Coupé, dem Zwillingsbruder des ersten rein elektrischen SUVs der tschechischen VW-Tochter. Der Enyaq iV ist schon seit Mitte des Jahres auf dem Markt. Und hat schon eine beeindruckende Erfolgsgeschichte hingelegt. 70.0000 Vorbestellungen liegen vor, das ist mehr als das Werk in Mlada Boleslav bewältigen kann. In diese Fußstapfen soll nun auch das Coupé treten.

Skoda Enyaq iV Coupé getarnt
Beklebt wie eine Litfaßsäule lassen sich die Formen des Enyaq Coupés nur erahnen. Könnte aber ziemlich elegant werden. © PETR HOMOLKA / Skoda

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Das sind die Unterschiede zum herkömmlichen Enyaq iV

Abgesehen von ein paar kaum der Rede werten Abweichungen bei der Karosseriegröße ist die Coupélinie das Merkmal, das den Unterschied ausmacht bei den beiden Enyaqs. Sanft fällt das Dach nach hinten ab. Trotz Folie kann man erahnen, dass das 4,65 Meter lange Flaggschiff dadurch wirklich einen eleganten Touch bekommt. Coupéformen sind bei SUVs ja gerade hoch im Kurs. BMW hat mit dem X6 ja das Segment anno 2008 eröffnet, Mercedes ist mit GLC und GLE Coupé nachgeprescht und auch Audi hat mit dem Q4 e-Tron Sportback heuer so ein Auto auf die Räder gestellt.

Skoda Enyaq iV Coupé getarnt Heck
Ganz schön knackig dürfte das Hinterteil des Coupés werden. Beim Kofferraum müssen die Käufer kaum Abstriche machen. © PETR HOMOLKA / Skoda

Das sind die Schwachpunkte bei Coupés

Coupés haben zwei Nachteile. Normalerweise. Naturgemäß schrumpft der Platz auf den hinteren Reihen, vor allem in der Höhe. Da ist ein Griff in die Karosserie-Trickkiste nötig, damit auch größere Menschen dort bequem sitzen können. Skoda ist das gelungen, sowohl im Kopfbereich gibt es genügend Platz, auch bei den Knien wird es nicht eng. Nachteil Nummer zwei bei Coupés ist der Kofferraum, der meistens ebenfalls geschrumpft. Auch hier hat Skoda, simply clever, gut gearbeitet. 570 statt 585 Liter stehen zur Verfügung, dieser Verlust ist verschmerzbar.

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Das dürfte das Skoda Enyaq iV Coupé kosten

Ansonsten bleibt sich der Elektro-Enyaq im Inneren treu. Das Interieur mit dem auf der Mittelkonsole thronenden Monster-Bildschirm (13 Zoll) suggeriert Lounge-Atmosphäre. Allzu genau sollte man aber nicht hinschauen, an der ein oder anderen Stelle blitzt billiges Plastik. Aber schließlich ist der Enyaq auch ein wirklich preiswertes Auto. Los geht es bei 33.800 Euro, die Elektro-Prämie noch nicht abgezogen. Nicht unbedingt teuer für so ein Trumm von Auto. Das Coupé dürfte ein wenig teurer werden, Preise nennt Skoda noch nicht, man kann jedoch von rund 2.000 Euro mehr ausgehen.

Skoda Enyaq iV Interieur
So sieht es im Innenraum des Enyaq iV aus. Beim Coupé dürfte das Interieur identisch ausfallen. © IvoHercik.com / Skoda

Das Leder wird mit Olivenblätter-Extrakt gegerbt

Wer beim Interieur auf Nachhaltigkeit setzen will, der sollte sich die Designlinie Lodge aussuchen. Hier bestehen die Sitzbezüge zu 40 Prozent aus reiner und natürlicher Schurwolle, die weiteren 60 Prozent sind aus Polyester gefertigt, das wiederum aus PET-Flaschen gewonnen wurde. Genau 318 rechnet Skoda vor. Und wer das cognacfarbene Leder der Design-Selection eco.Suite ordert, der setzt sich auf eine Haut, die nicht mit Chemikalien gegerbt wurden, sondern mit den Extrakten von Olivenbaum-Blättern.

So sieht es mit der Antriebspalette aus

Bei Batterie und Motorisierungen bietet das Coupé das gleiche Programm wie der reine SUV, kein Wunder stammt ja aus dem Elektro-Baukasten von VW. Der Käufer hat die Wahl zwischen zwei Batteriegrößen, die eine Reichweite von 362 bis 534 Kilometer bieten. Angetrieben werden die kleineren Modelle von E-Motoren an der Hinterachse, die entweder 132 (180) oder 150 kW (203 PS) leisten. Beim iV 80 x kommt ein zweites 80 kW (109 PS) starkes Aggregat auf der Vorderachse hinzu. Macht eine Systemleistung von 195 kW (265 PS) außerdem bietet der stärkste Enyaq damit auch einen intelligenten Allradantrieb an. In immerhin 6,9 Sekunden rennt der Tscheche damit von 0 auf Tempo 100.

Skoda Enyaq iV Coupe
Unterwegs im noch voll getarnten Vorserienmodell. Autor Rudolf Bögel während der IAA in München. © Bögel

Ende des Jahres fallen beim Enyaq iV Coupé die Hüllen

Ob diese Werte auch für das Coupé zutreffen, ist noch nicht offiziell kommuniziert, aber zu vermuten. Vom Fahren her jedenfalls gibt es keinen Unterschied zwischen den beiden Modellvarianten. Leise und kraftvoll fahren wir durch die Stadt. Wie schick das Coupé werden wird - darauf sind wir gespannt. Wenn sich im Dezember endlich die Buchstabensuppe klärt und wir auf den Grund des Tellers sehen können. Rudolf Bögel *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Im Video: Sehen Sie hier mehr von der IAA Mobility in München

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